Ein ganz besonderes Erlebnis bietet das Erzgebirge für Eisenbahn-Fan`s,
gleich zwei Schmalspurbahnen bieten mit ihren nostalgischen Dampflokomotiven ein einmaliges Erlebnis. Zurückversetzt in vergangene Zeiten, genießt der Reisende den überwältigenden Eindruck von Natur und Technik.
Die Fichtelbergbahn
Ihren Ausgangspunkt hat diese Schmalspurbahn im Bahnhof Cranzahl in 653 m ü. NN an der normalspurigen Bahnstrecke Chemnitz-Weipert. Die Personenzüge der Schmalspurbahn beginnen an einem gemeinsamen Bahnsteig mit der Normalspurbahn. Die einstigen Güteranlagen mit der Umsetzanlage befinden sich auf der gegenüberliegenden nördlichen Seite des Bahnhofes. Die Schmalspurzüge verlassen den Bahnhof in einer Linkskurve und folgen dann dem rechten Hang Sehmatales durch das langgestreckte Dorf Neudorf. Erster Haltepunkt ist die Station Unterneudorf, dann folgen Neudorf und Vierenstraße. Der Haltepunkt Vierenstraße ist insbesondere Ausgangspunkt für Wanderungen ins Fichtelberggebiet. Ab Vierenstraße beginnt die langanhaltende Maximalsteigung von 1:27. Von nun an führt die Bahn durch den dichten Wald des Fichtelberggebietes. Der nun folgende Bahnhof Kretscham-Rothensehma erhielt seinen Namen nach dem einzigen Gasthof und der durch Eisenerze rot gefärbten Sehma. Die Strecke steigt auch danach noch weiter an, überquert die Wasserscheide zum Pöhlbach und erreicht Niederschlag. Es folgt ein Gefälle hinab ins Pöhlbachtal. Die Bahn quert die Bundesstraße 95 und führt dann entlang der Staatsgrenze zu Tschechien am Pöhlbach wieder bergwärts. Hinter den folgenden Stationen Hammerunterwiesenthal und Unterwiesenthal wird rechts der Fichtelberg und links der Keilberg sichtbar. Nach der erneuten Querung der B 95 führt die Strecke über einen großen, stählernen Gerüstpfeiler-Viadukt und erreicht den Endbahnhof Oberwiesenthal. Am Empfangsgebäude ist die Höhenangabe angebracht: 893,962 m ü. NN.
Pressnitztalbahn
Die Verbindung von Wolkenstein nach Jöhstadt im Erzgebirge gehörte zum einst mehr als 500 km zählenden sächsischen Schmalspurnetz. Unter bis heute ungeklärten Umständen wurde die Strecke in den 80er Jahren plötzlich stillgelegt und demontiert.
Seit dem politischen Umbruch bemühen sich Bahnfreunde aus ganz Deutschland um den Wiederaufbau. Was einst niemand für möglich hielt, ist inzwischen Wirklichkeit - die Preßnitztalbahn fährt wieder.
Der Museumsbahnbetrieb erweist sich inzwischen als eine der größten Attraktionen in der strukturschwachen Gegend und belebt den Tourismus, heute einer der Haupterwerbszweige im oberen Erzgebirge.